Andreas - der Erstberufene

Gedenktag des Apostel Andreas am 30. November

Gottesdienst in Brühl um 8:15 Uhr

Andreas und sein Bruder Simon stammten aus Bethsaida am See Gennesaret und waren Fischer. Andreas war zunächst ein Jünger Johannes des Täufers, der ihn dann an Jesus wies, worauf er auch seinen Bruder Simon zu Jesus führte mit der Botschaft: "Wir haben den Messias gefunden". Darauf bezieht sich auch sein traditioneller Beiname "Der Erstberufene" (Πρωτόκλητος). In den Apostellisten erscheint Andreas immer unter den ersten vier Aposteln. Er erscheint jedoch nicht unter den dreien – seinem Bruder Simon Petrus und dem Brüderpaar Jakobus und Johannes –, die Jesus in manchen Situationen als einzige mit sich kommen lässt, nur bei der Endzeitrede (Mk 13) sind ausschließlich beide Brüderpaare (mit Andreas) zugegen.

Nach dem ersten Pfingsten zog auch Andreas aus um die Lehre Christi zu verkünden. Er predigte in Epirus, Kappadokien, Skythien (heutige Dobrudscha), Thrakien, Makedonien und Achaia. Er soll sogar im heutigen Ostanatolien und im westlichen Georgien gepredigt haben. Auf seinen Reisen bekehrte er viele Menschen zum Christentum, gründete Gemeinden und wirkte Wunder. In Patras hat er Maximilla, die Frau des Statthalters Aegeas, geheilt, bekehrt und zur ehelichen Enthaltsamkeit angehalten. Daraufhin befahl Aegeas die Züchtigung und Kreuzigung des Andreas. Auf dem Weg zur Richtstätte betete Andreas den Kreuzeshymnus und predigte noch zwei Tage vom Kreuz herab bis er, von einem himmlischen Licht eingehüllt, starb. Die Kreuzigung geschah an einem Kreuz mit diagonalen Balken, dem sogenannten Andreaskreuz. Die Reliquie des Andreaskreuzes wird bis heute in der Andreaskirche in Patras aufbewahrt. Die Gebeine des Apostel Andreas wurden aufgrund eines kaiserlichen Dekretes im Jahr 357 in einem großen Triumphzug von Patras nach Konstantinopel überführ. Die Reliquien fanden ihre Ruhestätte in der Apostelkirche von Konstantinopel. Während des Vierten Kreuzzuges 1203/1204 wurden sie jedoch dort entwendet. Der größte Teil der Gebeine befindet sich heute in Amalfi. Das Haupt des Andreas gelangte über Umwege zurück nach Patras und weitere Reliquien befinden sich in Edinburgh in Schottland. Ein Arm des Andreas befindet sich in der Kirche St. Andreas in Köln.

Andreas Bedeutung für die orthodoxe Kirche ist vergleichbar mit der seines Bruders Simon/Petrus für die römisch-katholische Kirche. Bartholomäus I., heutiger Erzbischof von Konstantinopel und Ökumenischer Patriarch, ist der 270. Nachfolger des Apostel Andreas.

Der Gedenktag des Apostel Andreas wird am 30. November von allen christlichen Konfessionen gemeinsam gefeiert.