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Das Heilige und Große Konzil 2016

Die Orthodoxe Welt schaut nach Kreta

Pfingsten ist nicht nur der Geburtstag der christlichen Kirche, sondern wurde bedeutungsvoll als Auftakt des Heiligen und Großen Konzils der orthodoxen Kirchen gewählt. So wie Pfingsten der Heilige Geist auf die Aposteln kam, wünschen sich die Vorsteher der orthodoxen Kirchen der Heilige Geist möge sie beim Konzil leiten. Austragungsort ist die orthodoxe Akademie auf Kreta.

Die Patriarchen der teilnehmenden orthodoxen KirchenDie Vorsteher der teilnehmenden orthodoxen Kirchen

Das Konzil beginnt am 19. Juni mit einem feierlichen Pfingstgottesdienst in der Kathedrale des Hl. Menas in Heraklion. Dieser Gottesdienst wurde vom ZDF teilweise übertragen und kann in der ZDF-Mediathek auch weiterhin angesehen werden.

Bis zum 27. Juni werden die Delegationen der teilnehmenden orthodoxen Kirchen über folgende Themen beraten:

Von den 14 selbstständigen orthodoxen Kirchen nehmen jedoch nicht alle am Konzil teil. Kurz vor Beginn des Konzils haben die Kirchen von Antiochia, Bulgarien Georgien und Russland ihre Teilnahme abgesagt. Somit ist das Motto des Heiligen und Großen Konzils "Er rief alle zur Einheit" bereits verfehlt. Die teilnehmenden Kirchen sind jetzt das Ökumenische Patriatchat von Konstantinopel, das Patriarchat von Alexandria, das Patriarchat von Jerusalem, die Kirche von Serbien, die Kirche von Rumänien, die Kirche von Zypern, die Kirche von Griechenland, die Kirche von Polen, die Kirche von Albanien sowie die Kirche der Tschechischen Länder und der Slowakei.

Über die nicht teilnehmenden orthodoxen Kirchen

In der Pressekonferenz am 20. Juni wurde erklärt, dass die fehlenden regionalen Kirchen erneut eingeladen wurden am Heiligen und Großen Konzil teilzunehmen. Außerdem habe die Absage der betreffenden Kirchen nichts mit den Dokumenten zu den Themen des Konzils zu tun, sondern mit internen Problemen dieser Kirchen. Die internen Probleme wurden jedoch nicht näher erklärt. Einheit im Glauben ist höher zu bewerten als nationale Prioritäten. Die Frage der Autokephalie der ukrainischen Kirche sei nicht Gegenstand des Heiligen und Großen Konzils.

Vor seiner Abreise nach Kreta fand der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos von Deutschland und Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland sehr deutliche Worte, insbesondere zu dem Verhalten der russisch-orthodoxen Kirche: "[...] Man hat das persönliche Interesse, das auf nationalistischen Bestrebungen und Vormachtstreben beruht, über das höchste Interesse der Einheit unserer heiligen orthodoxen Kirche gestellt. Selbst das braucht uns aber nicht zu befremden, wenn eine Kirche nach der Logik und dem Kalkül weltlicher Macht lebt. Es ist noch Zeit, diese Position zu revidieren und in Übereinstimmung mit dem recht verstandenen Interesse unserer Kirche zu handeln." (komplettes Statement auf amen.gr)

Aktuelle Informationen zum Heiligen und Großen Konzil

Aktuelle Informationen zum Heiligen und Großen Konzil finden Sie regelmäßig an dieser Stelle oder auf unserer Seite Prodromos auf Facebook. Außerdem befinden sich Natallia Vasilevich und Smilen Markov aus unserer Gemeinde als Pressevertreter beim Konzil auf Kreta. Sie werden ihre Eindrücke schildern und uns via Facebook mit Informationen versorgen. Unserer ehemaliger Priester Radu Constantin Miron ist als Mitglied der Delegation des Ökumenischen Patriarchats ebenfalls auf Kreta und wird uns auf seine Art informieren. Und dann sind da noch die offiziellen Informationsquellen. Zum Beispiel auf www.holycouncil.org gibt es täglich eine Pressekonferenz vom Konzil als live stream auf griechisch und englisch und später kann man sich die gleiche Pressekonferenz auf mehreren der genannten Seiten als Video ansehen.

Informationen zur Vorgeschichte des Konzils auf Kreta finden Sie in unseren Artikeln Vorbereitung Konzil 2016 und Ankündigung Konzil 2016.