In meiner diesjährigen Osterbotschaft, in der ich Euch die Hoffnung der Auferstehung verkündete, schrieb ich unter anderem: „ich bitte Euch, bleibt unserer gemeinsamen Mutter, der Kirche, treu, die gerade in diesen schwierigen Zeiten hilft, wo sie kann, und deshalb auch jede Hilfe verdient.“ Heute bitte ich Euch noch einmal ganz konkret, Eurer Kirche mit allen Euch zur Verfügung stehenden Kräften zu helfen. Die Schliessung unserer Kirchen durch höhere Gewalt beraubt derzeit unsere Metropolie ihrer wichtigsten Ressourcen und gefährdet ihre Handlungsfähigkeit und ihren uneingeschränkten Dienst an den Menschen, an Euch allen, eben so wie das rechte Zeugnis unseres Glaubens im Herzen Europas. Unsere Kirche in Deutschland existiert - und das ist in der Tat ein Wunder - dank Eurer Spenden: dank der Kerzen, die Ihr in der Kirche anzündet, dank Eurer Kollektenspenden, dank Eurer ehrenamtlichen Arbeit in der Kirche und dank der freiwilligen Spenden als Dauerauftrag.

Für letztere habe ich mich bereits im Jahr 2011 eingesetzt. Auch damals waren es schwierige Zeiten. Ihr seid aber trotzdem meinem damaligen Appell gefolgt. Auch jetzt bitte ich, bei allem Verständnis für die derzeitigen Schwierigkeiten, euch wiederum, Eurer Kirche so viel wie möglich zu helfen. Unser Ziel ist es, die Zahl der freiwilligen Dauerspenden deutlich zu erhöhen. Ein jeder von Euch und eine jede von Euch kann der eigenen Kirchengemeinde durch einen monatlichen Beitrag helfen, so geringfügig er auch sein mag. Sprecht mit Eurem Gemeindepfarrer und besorgt Euch das entsprechende Formular für einen Dauerauftrag. Am Ende eines jeden Jahres könnt Ihr dann auch für diese Spenden die vom Gesetzgeber vorgesehene Zuwendungsbescheinigung zwecks Steuerabzug zur Vorlage beim Finanzamt erhalten.

Diesen Brief schreibt Euer geistlicher Vater, der durch Gottes Gnade ein Alter von 82 Jahren erreicht hat, wovon 60 Jahre im kirchlichen Dienst hier in Deutschland verbracht wurden. Diejenigen von Euch, die mich kennen, wissen, was meine Überzeugung und mein ganz besonderes Anliegen ist. Ich glaube nämlich fest daran, dass Deutschland Gastarbeiter gerufen hat und Gott dauerhaft orthodoxe Christen in die Mitte Europas geschickt hat. Deswegen wagt es Euer Bischof diesen leidenschaftlichen Appell an Euch zu richten - nicht für sich selbst oder seine Priester, früher oder später wird keiner von uns mehr da sein – sondern um gemeinsam sicherzustellen, dass, solange diese Welt existiert, es Kirchen gibt, in denen unsere Nachfahren getauft werden und heiraten und unsere Kinder und Kindeskinder und alle nachfolgenden Generationen beten und das Heil Gottes erfahren können.
Bleibt gesund an Leib und Seele! Ich umarme Euch alle väterlich und rufe euch aus ganzem Herzen zu: Christus ist auferstanden!

 

Euer Metropolit

+ Augoustinos von Deutschland

Bonn, den 29.April 2020