Orthodoxer Vespergottesdienst im Kölner Dom
Auftakt der Herbstvollversammlung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland
von Matrona Dimoglou
Erstmalig gab es am Freitag, den 27. November 2015 um 17 Uhr einen panorthodoxen Vespergottesdienst im Chor des Hohen Doms zu Köln. Anschließend wurden am Dreikönigenschrein die Gebeine der Magier (Heilige Drei Könige) verehrt.
Zahlreiche Gläubige aus den orthodoxen Gemeinden ganz Deutschlands sind der Einladung gefolgt in der weltberühmten römisch-katholischen Kathedrale der Domstadt einen gemeinsamen Vespergottesdienst zu feiern. Tatsächlich sind soviele Menschen gekommen, dass nicht alle Platz fanden. Es zelebrierte S. Exz. der hochwürdigste Bischof Sergije von Frankfurt und ganz Deutschland (Serbische Orthodoxe Kirche) unter Anwesenheit zahlreicher Vertreter des orthodoxen Klerus. Die Vesper wurde in vielen verschiedenen Sprachen gehalten. Gebete und Psalme erklangen auf griechisch, altslawisch, russisch, serbisch, rumänisch, arabisch und deutsch. Beeindruckend und emotional war das gemeinsame orthodoxe Bild, was sich uns geboten hat. Eine „orthodoxe Einheit in Vielfalt“ könnte die ergreifende Abendmesse im Dom genannt werden. Nach der Vesper gab es Grußworte an die versammelten Gläubigen, in denen die Notwendigkeit eines Lebens im wahren, christlichen Glauben betont wurde. Ebenfalls wurde nochmals die erwähnte orthodoxe Einheit unterstrichen, damit die Orthodoxie auch in Zukunft wächst, gedeiht und sich entwickelt. Abschließend zum schönen Gottesdienst wurde den Gläubigen die Möglichkeit gewährt am Dreikönigenschrein die Gebeine der Magier (Heilige Drei Könige) zu verehren. Im Namen aller Orthodoxen Christen danken wir dem freundlichen Entgegenkommen des Domkapitels und Domprobst Gerd Bachner sowie dem Erzbischof von Köln, S.Em. H.H. Rainer Maria Kardinal Woelki, für die Möglichkeit einen panorthodoxen Gottesdienst im Kölner Dom feiern zu dürfen.
Fotos: Matrona Dimoglou, Jolanda Vassiliou und Jeremias Weber
Die Heiligen Drei Könige und die Stadt Köln
Die Magier (griech. Μάγοι), Weise aus dem Morgenland (oder in Deutschland, besonders im Rheinland, auch „Heilige Drei Könige“ genannt) sind die im Matthäus-Evangeliums (Mt 2) erwähnten „Sterndeuter“, die durch den Stern zum neugeborenen Herrn Jesus Christus nach Bethlehem geführt wurden. Die in der Westkirche verbreiteten Namen Caspar, Melchior und Balthasar werden erstmals im 6. Jahrhundert erwähnt. In der orthodoxen Kirche wird ihrer am Fest der Christgeburt am 25. Dezember in etlichen Hymnen gedacht. Nach der Überlieferung hat die hl. Helena, die Mutter des apostelgleichen Kaisers Konstantin, auf einer Pilgerfahrt in Palästina um das Jahr 326 die Gebeine der Magier gefunden und mit sich genommen. Bischof Eustorgius von Mailand habe dann einige Jahre später die Reliquien als Geschenk des Kaisers erhalten und persönlich nach seinem Bischofssitz Mailand überführt. Nach der Eroberung Mailands durch den römisch-deutschen Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1162 erhielt der kaiserliche Kanzler und Kölner Erzbischof Rainald von Dassel die Gebeine 1164 als Geschenk vom Kaiser. Am 23. Juli 1164 gelangten die Reliquien nach Köln, wo sie bis heute im Kölner Dom verehrt werden, und zwar im „Dreikönigenschrein“, der etwa zwischen 1190 und 1225 durch den Goldschmied Nikolaus von Verdun gefertigt wurde. Er gilt als das größte erhaltene und künstlerisch anspruchsvollste Reliquiar aus dem deutschen Mittelalter.
2016 soll nach 1229 Jahren wieder ein Panorthodoxes Konzil stattfinden
Vortrag des Metropoliten Augoustinos von Deutschland "Die Orthodoxe Kirche in Deutschland und die Vorbereitung des Großen und Heiligen Konzils"
Bisher gab es sieben ökumenische Konzile. Das letzte war das zweite Konzil von Nicaea im Jahre 787, mit dem der Bilderstreit vorläufig beendet wurde. Danach fanden keine Konzile mit Beteiligung oder Anerkennung durch die Orthodoxen Kirchen statt.
Warum hat es 1229 Jahre gedauert?
Rechtgläubigkeit ist die deutsche Übersetzung für Orthodoxie. Nicht nur daraus resultiert das Selbstbewußtsein der Orthodoxen Kirchen, sondern auch aus der Tatsache, dass sie deutlich weniger Mitgliederschwund haben als die westlichen Kirchen. Aber auch die Orthodoxen Ostkirchen haben durch Migration ihrer Mitglieder an der Globalisierung teilgenommen und sind in der Diaspora häufig der Motor der Ökumene. Und nebenbei hat sich die Welt in den letzen 1229 Jahren nicht nur globalisiert, sondern vielfache Veränderungen der Lebensbedingungen und der Politik bedürfen einer neuen Betrachtung der Orthodoxie in der Welt. Die aktuelle Fluchtwelle aus vielen Krisengebieten nach Europa und ganz besonderes nach Deutschland ist auch eine Völkerwanderung innerhalb der Orthodoxie.
Damit die Orthodoxe Lehre auch weiterhin die Gläubigen in allen Ländern, allen politischen Sytemen und allen sozialen Bereichen erreicht, gibt es Handlungsbedarf.
Vorbereitung ... 1902 fing es an
Die sieben Ökumenischen Konzile waren teilweise weniger als hundert Jahre von einander entfernt. Die Vorbereitung des achten Konzils dauert jetzt schon 113 Jahre an. 1902 regte der Ökumenische Patriarch Joachim III. erstmals ein solches Konzil an. Danach haben die politischen Umwälzungen durch den ersten und zweiten Weltkrieg sowie den Niedergang des Ostblocks, Rivalitäten zwischen den autokephalen Kirchen und die Migration seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Dringlichkeit eines Konzils verstärkt. 1923, 1930, 1961, 1963, 1964, 1968, 1976 und 2009 tagte die Vorbereitungskommission ohne konkretes Ergebnis. Aber schon 1976 wurden die 10 Punkte des kommenden Großen und Heiligen Konzils definiert. Eine Festlegung auf das Jahr 2016 und den Ort Konstantinopel trafen die Vorsteher der Orthodoxen Kirchen bei der Synaxis im März 2014.
Worum geht es bei dem Großen und Heiligen Konzil 2016?
Die Beziehungen der Orthodoxie (Diaspora, Autokephalie, Autonomie und Diptycha), Orthodoxie und Moderne (Kalender, Eherecht, Fastenvorschriften) und Orthodoxie und die Anderen (Beziehungen der Orthodoxie zur übrigen christlichen Welt und zur ökumenischen Bewegung und schließlich den Beitrag der Orthodoxen Kirche zur Verwirklichung des Friedens, der Gerechtigkeit etc.) sollen die drei großen Themenbereiche sein. Die Themenbereiche sind auf zehn einzelne Themen aufgeteilt:
- Orthodoxe Diaspora
- Autokephalie und die Art und Weise ihrer Erteilung
- Autonomie und die Art und Weise ihrer Erteilung
- Diptycha
- Die Kalenderfrage
- Ehehindernisse
- Anpassung der Fastenvorschriften
- Beziehungen der Orthodoxie zur übrigen christlichen Welt
- Orthodoxie und ökumenische Bewegung
- Der Beitrag der Orthodoxen Kirche zur Verwirklichung des Friedens, der Gerechtigkeit, der Freiheit, der Brüderlichkeit und der Liebe zwischen den Völkern sowie zur Beseitigung der Rassen- und anderer Diskriminierungen.
Details und Hintergründe dazu erläutert uns Metropolit Augoustinos von Deutschland in seinem Vortrag "Die Orthodoxe Kirche in Deutschland und die Vorbereitung des Großen und Heiligen Konzils" vom 1. Oktober 2015.
Für uns Orthodoxe Christen in der sogenannten Diaspora sind wohl drei Fragen zum Konzil 2016 besonders wichtig
- Können bald alle Christen das Osterfest am gleichen Tag feiern?
- Wird es Fastenvorschriften geben, die regionale, saisonale und ökologische Lebensmittelversorgung der einzelnen Wohnorte berücksichtigt?
- Wird die Ökumene vorangetrieben, um die Integration von Orthodoxen Gläubigen am Wohnort in der Diaspora zu verbessern?
Der Engel der Kulturen in Wesseling
Aktion vom 6. September
In die angespannte Situation zwischen den drei abrahamitischen Weltreligionen Islam, Juden- und Christentum bringen die Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich den Engel der Kulturen als vermittelndes Symbol ein. Durch Einbeziehung von BürgerInnen, VertreterInnen der Öffentlichkeit und der Religionen in die Kunstaktionen formt sich eine soziale Skulptur, die den Wunsch vieler nach Zusammenleben in Gleichberechtigung und friedlicher Verbundenheit zum Ausdruck bringt.
Der Engel der Kulturen enthält die Symbole der drei abrahamischen Religionen - den Halbmond, den Stern und das Kreuz - und setzt sie zueinander in Beziehung. Nur wenn alle drei Symbole enthalten sind, entsteht die Figur des Engels.
In Wesseling fand die Aktion mit der rollenden Skulptur und Verlegung der Intarsie vor dem Rathaus am Sonntag, den 6. September statt. Die Aktion wurde von den drei Religionen und vielen anderen gesellschaftlichen Institutionen getragen und unterstützt.
Beim Besuch des "Engels der Kulturen" an der griechisch-orthodoxen Kirche Hl. Konstantin und Helena war das Fest bereits im Gange. Mit dem Engel der Kulturen kamen die beiden Künstler sowie die Vertreter der anderen teilnehmenden Kirchen und Religionen. Stellvertretend für unsere Gemeinde wurden sie von Vater Constantin Miron und Vater Athanasios Palaskas willkommen geheißen. Gemeinsam beteten Juden, Muslime und Christen das "Gebet für unsere Erde" aus der Enzyklika Laudato Si von Papst Franziskus.
Vom 10. bis 19. Mai 2014 besuchte der Ökumenische Patriarch Bartholomaios Deutschland
Am Dienstag stand die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland auf dem Programm
Mit einer Doxologie in der Metropolitankirche Hagia Trias in Bonn begann der offizielle Teil des Besuchs Seiner Allheiligkeit Patriarch Bartholomaios in Bonn. In einer Ansprache lobte er die Griechisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland und hob die Arbeit des Metropoliten und der Priester besonders hervor. Durch sie hat die Orthodoxe Kirche für alle Gläubigen dazu beigetragen, dass Deutschland eine Heimat wurde und der Orthodoxe Glaube ins Bewußtsein der deutschen Öffentlichkeit gelangte. Den vollständigen Text gibt es hier auf griechisch und deutsch.
Am Nachmittag fand dann ein offizieller Empfang im Bonner Hotel Maritim statt. Es waren viele Gäste aus Religion, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft geladen. Aber zwischen den vielen Prominenten fanden sich auch ein paar bekannte Gesichter aus unserer und anderen orthodoxen Gemeinden. Patriarch Bartholomaios nahm sich Zeit jeden einzelnen Gast zu begrüßen, ob prominent oder nicht. Am Abend reiste der Patriarch weiter nach Berlin.
Während seines Besuches hatte Patriarch Bartholomaios Termine mit Vertretern der evangelischen und katholischen Kirche sowie diversen Politikern wie Joachim Gauck, Norbert Lammert, Angela Merkel, Winfried Kretschmann, Cem Özdemir, Horst Seehofer und dem griechischen Botschafter Panayotis Zografos. Natürlich besuchte er auch Griechisch-Orthodoxe Gemeinden in Stuttgart, Esslingen, Frankfurt, Bonn, Berlin und München. Vor seiner Abreise stand noch ein Besuch der KZ-Gedenkstätte in Dachau auf dem Programm.
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Das Internet bedeutet Freiheit, Kommunikation und Information. Die Nebenwirkungen sind nicht nur harmlose Werbung, sondern auch Betrug und Abzocke, üble Spionage sowie Diebstahl von Daten und anderen wertvollen Dingen. Hinzu kommen große Konzerne wie Google oder Micosoft, die ihre Marktstellung missbrauchen, um die Benutzer des Internet für ihren wirtschaftlichen Vorteil zu manipulieren. Aber es gibt wirksame Methoden sich vor all diesen Machenschaften zu schützen.
Außerdem finden Sie hier Tipps zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gefahren aus dem Internet.
Für ein sicheres und komfortables Surfen auf unserer Website und im ganzen Internet aber auch zum Schutz vor betrügerischen E-Mails werden diese Empfehlungen für Sie regelmäßig aktualisiert.
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